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Copyright Bilder: Patrick Kastner, Sabrina D. Bloch
Stehend im feuchten Heidekraut, das Gesicht dem Wind zugewandt – die weite Ebene vor mir - tief einatmend. So fühlt sich das Leben, so fühlen sich die rauen Highlands an. Hört man genau hin, bekommt hier die Stille ihre ganz eigene Stimme.
Den Arm auf den Pirschstock mit der Gabelung aus Hirschgeweih gestützt, spiegeln wir die Hügel. Immer auf der Suche nach einem passenden Hirschen. Links neben mir ein erfahrener Stalker in traditionellen Kleidern und rechts Patrick Kastner mit der Kamera.
Wir gehen los, folgen dem Pirschführer, nachdem wir einen Hirschen entdeckt haben. Selbst im Jagdglas erscheint er mir winzig klein. Es liegt eine weite Strecke vor uns.
Das Moos und die Erde sind feucht und ziehen unsere Schuhe bei jedem Schritt an sich, ein leichter Nieselregen ist zwischendurch auf der Haut zu spüren.
Des Öfteren dreht sich der Wind und wir mit ihm, um nicht von dem Hirschen gewindet zu werden. So wird die Distanz zwischen uns nur langsam kleiner.
Nach vier Stunden nähern wir uns, aber weit und breit ist keine Deckung vorhanden. Auf allen Vieren kriechen wir vorwärts, bis uns am Ende nur das Robben auf dem Bauch übrig bleibt, ein winziger Hügel und das Heidekraut decken uns noch. Im Zeitlupentempo heben wir unsere Köpfe. Da, im Lager vor uns befindet sich der Hirsch-
Ein fragender Blick zu meinem Stalker- Er schüttelt den Kopf, kann es nicht genau festlegen ob dieser Hirsch schon das passende Alter hat oder ob er zu stark ist, ein sogenannter Royal.
Das dumpfe Röhren des Hirschens dringt zu uns durch, doch er erhebt sich nicht aus dem Lager.
Wir liegen hier – die Nässe schleicht sich in unsere Kleider und die Finger werden kalt und beginnen zu zittern.
Da, auf das Imitieren des Röhrens erhebt sich das stattliche Tier. Ein Nicken des Stalkers an mich – meine Freigabe-
Ein tiefes Einatmen und das Herz beginnt ruhiger zu schlagen, das Zittern der kalten Finger vergeht- der Schuss löst sich, der Hirsch liegt.
Hier in Schottland gibt es keine grossen Trophäen, aber für mich ist diese Art der Jagd eine viel grössere. Neben diesem Tier kniend atme ich dankend nochmals die Atmosphäre der Highlands ein.
Waidmannsheil